Die Lebensmittelbranche sucht seit Jahren intensiv nach Lösungen, um Zucker zu reduzieren, ohne dabei den Geschmack zu opfern. Natürliche Alternativen wie Honig, Agavendicksaft, Ahornsirup oder Kokosblütenzucker sind längst bekannt. Auch Fruchtsaftkonzentrate oder Dattelsirup haben ihren Platz gefunden. Doch ein Rohstoff ist in Europa bislang nahezu unbekannt und könnte das Spiel verändern: der Cashewapfel.
Wenn wir an Cashews denken, sehen wir meist nur die beliebte Nuss. Was viele nicht wissen: Jede Cashewnuss wächst an einem Cashewapfel, einer saftigen, vitaminreichen Frucht. Weltweit entstehen jedes Jahr Millionen Tonnen dieser Früchte, und landen fast vollständig ungenutzt im Abfall, weil der Fokus allein auf den Kernen liegt. Genau hier setzt die Akoua GmbH an. Das Start-up mit Sitz in Düsseldorf hat es sich zur Mission gemacht, die Frucht in Wert zu setzen und sein enormes Potenzial zu heben.
Gründer Simon Debade stammt aus Benin, einem der großen Cashewproduzenten Westafrikas. Mit Akoua schafft er eine Brücke zwischen den dortigen Bauern und dem europäischen Markt. Seine Vision: Die vermeintlichen Nebenprodukte der Cashewernte in hochwertige Lebensmittel zu verwandeln, allen voran der Cashewsaft und das daraus gewonnene Cashewsaft-Konzentrat.
Das Konzentrat ist nicht einfach ein weiterer Süßstoff. Es vereint gleich mehrere Eigenschaften, die für die Lebensmittelbranche von höchstem Interesse sind: Natürlich und ausgewogen kommt die Frucht daher: Mit fast gleichen Mengen Glucose (33,1 g/100 g) und Fructose (29,9 g/100 g) bietet das Konzentrat einen milden Geschmack und gleichmäßige Energiefreisetzung.
Ein Clean Label ist möglich: 100 % pflanzlich, ohne künstliche Zusätze, perfekt für Produkte, die Natürlichkeit und Transparenz in den Vordergrund stellen. Zudem ist das Konzentrat nachhaltig: Statt Millionen Tonnen Cashewäpfel verkommen zu lassen, werden diese sinnvoll genutzt, ein Gewinn für Umwelt und Ressourcen.
Die wirtschaftlichen Vorteile liegen auf der Hand: Neue Einkommensquellen für Bauern in Westafrika und ein Differenzierungsvorteil für Hersteller im hart umkämpften Lebensmittelmarkt.
Neben seiner Funktion als Zuckeralternative hat der Cashewsaft noch mehr zu bieten. Analysen in Deutschland zeigen: Der Saft enthält bis zu fünfmal mehr Vitamin C als Orangensaft. Nach der EU-Health-Claims-Verordnung darf er offiziell mit „Hoher Vitamin-C-Gehalt“ ausgelobt werden.
Damit schlägt Akoua gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Ein Süßungsmittel, das nicht nur Kalorien reduziert, sondern auch einen echten gesundheitlichen Mehrwert bietet, in einer Zeit, in der Konsumenten zunehmend Wert auf funktionale Lebensmittel legen.
Ob in Getränken, Joghurts, Müsliriegeln oder Backwaren, Cashewsaftkonzentrat eröffnet neue Möglichkeiten, Produkte nachhaltiger zu gestalten. Es passt in die Clean-Label-Strategie vieler Hersteller, unterstützt die Forderung nach Zuckerreduktion und liefert zugleich eine spannende Story für Marketing und Markenbildung. Für den Handel bietet sich die Chance, ein völlig neues Produktsegment zu erschließen, mit klarer Differenzierung und wachsender Nachfrage bei ernährungsbewussten Konsumenten.