sweets processing 7-8/2021

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

ZDS

 
 
 

Kundenorientierte Firmenstrategie garantiert höchste Qualitätssicherung

Die niederbayrische Firma Mesutronic Gerätebau GmbH hat sich weltweit als Spezialist für Fremdkörper-Inspektionssysteme einen Namen gemacht. Dabei überzeugt das Unternehmen mit hochpräzisen Geräten und flexiblen Systemlösungen große wie kleine Kunden.

Von Alfons Strohmaier


Hinter Karl-Heinz Dürrmeier als Geschäftsführer der Mesutronic Gerätebau GmbH liegen knapp 30 Jahre konstanter und erfolgreicher Firmengeschichte. Mit vier weiteren Gesellschaftern hatte Dürrmeier 1992 das Unternehmen gegründet, das mit fünf

Mitarbeitern in einer kleinen Halle startete. Die Leitung der Bereiche Sales & Marketing hat er im vergangenen Jahr an Christian Boxleitner übergeben. Heute zählt das mittelständische Unternehmen mit Sitz in Kirchberg im Wald unbestritten zu den weltweit führenden Entwicklern und Herstellern innovativer Fremdkörper-Erkennungs­systeme wie Metalldetektoren, -separatoren sowie Röntgeninspektionsgeräten. Das Unternehmen verfügt über eine moderne Produk­tionsstätte mit mehr als 9.000 m2 Fläche und beschäftigt rund 220 Mitarbeiter. Mittlerweile stehen Geräte von Mesutronic in rund 150 Ländern, ­wobei China, die USA und die Türkei derzeit die wichtigsten Exportmärkte für das Unternehmen im Bayerischen Wald sind. Mittels eines umfang­reichen Netzwerks ist der Betrieb in über 50 Ländern mit Service- und Vertriebspartnern vertreten. Auch die zurückliegenden schwierigen Monate, die von der Covid-Krise geprägt waren, hat der Betrieb gut gemeistert. Im Vorjahr stand eine weitere Umsatzsteigerung zu Buche, und auch für dieses Jahr sind die Auftragsbücher gut gefüllt.

Durch die Krise habe sich der ­Sicherheitsaspekt bei den Herstellern noch einmal verstärkt, hat Dürrmeier beobachtet: „Der Handel will sich keinen Rückruf einfangen, das wäre ein zu großer Imageschaden. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an die Industrie, insbesondere auch an die Private-Label-Produzenten“, erläutert der Firmenchef. Der Druck seitens Politik, NGOs, Verbraucherschützern und Konsumenten steige ständig. Nicht nur neue Linien werden mit den modern­sten Inspektionssystemen ausgerüstet – vielmehr sehen sich zahlreiche Betriebe, auch mittlerer und kleiner Größe, gezwungen, ihre Bestandsanlagen nachzurüsten.

Und hier kommt Mesutronic immer stärker ins Spiel. „Durch unsere mittelständische Struktur sind wir mit den Firmen auf Augenhöhe; wir sehen ihre Bedürfnisse und verstehen ihre Lage“, erzählt Dürrmeier. So kann ­Mesutronic auf jegliche Besonderheit bei den Herstellern eingehen, bietet eine intensive Beratung an und ent­wickelt mit den Kunden zusammen ein maßgeschneidertes Systemlösungs­paket, ob nun Hochfrequenz-Metalldetektoren oder Fremdkörperdetektoren auf Röntgenbasis. Welche Technik eingesetzt wird, müsse man von Fall zu Fall entscheiden; manchmal werden die beiden Systeme auch kombiniert. Gerade ältere Anlagen ­erfordern sehr viel Flexibilität und Sonderlösungen. „Hierin sind wir ­unschlagbar“, betont der Geschäftsführer.

Bei Mesutronic spricht man daher nicht vom „Verkaufen“, sondern von optimaler Betreuung im Beschaffungsprozess. „Die Nähe zu den ­Kunden liegt uns am Herzen, insbesondere auch im Servicebereich, wo schnelles Eingreifen gefordert ist. Sollte ein Mesutronic-Gerät mal ausfallen, dann steht die ganze Produk­tionslinie still“, weiß Boxleitner. Nach seiner Entwicklertätigkeit bei Mesu-tronic hat der 47-Jährige Studium und MBA-Abschluss angehängt und bei international tätigen Unternehmen wichtige Erfahrungen in punkto Strategie und Management gesammelt. Im Juli 2020 kehrte er zu Mesutronic zurück, um die Führung von Vertrieb und Marketing zu übernehmen. „Christian bringt die ideale Kombination zwischen Technik und kaufmännischer Expertise, zwischen Bodenständigkeit und Welterfahrung mit“, freut sich Dürrmeier über die ideale Besetzung dieser Position.

In all der Zeit ist Mesutronic mit den Herausforderungen gewachsen, etwa mit der unglaublichen Dynamik und den steigenden Geschwindigkeiten der Produktions- und Verpackungsanlagen. Heute arbeiten in den Linien hochpräzise Sensoren, die unerwünschte Fremdkörper aller Art entdecken und die verunreinigten Produkte in Sekundenbruchteilen aus dem Produktionsprozess entfernen, ohne dass dieser unterbrochen werden muss. Die Geräte dienen in Bereichen wie der Kunststoff- oder Textil­industrie vorwiegend dem Maschi­nenschutz, in der Lebensmittel- oder in der Pharmaindustrie zumeist der ­Qualitätskontrolle.

Die bisherige Bilanz unterstreicht die Leistungsfähigkeit des Unter­nehmens. „Wir hatten in manchen ­Situationen auch Glück“, kommentiert Dürrmeier im Gespräch mit sweets processing bescheiden die starke Bilanz. Doch mit der langfristigen, stets auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Strategie, strikter Qualitätsorientierung und klarem Kundenfokus hat der Firmenchef mit seinem Team die Basis für den Erfolg geschaffen und das Unternehmen mit Beharrlichkeit auf Kurs gehalten. Das sehr breite Portfolio an Produkten und Lösungen – ein „großer Baukasten“, wie Dürrmeier formuliert –, die hohe Fertigungstiefe und loyale Lieferpartner aus der Region sowie das umfangreiche und aufwendige After-Sales-Angebot zeugen von der gelebten Kundennähe, auch wenn die Konzepte manchem Experten heutzutage als altmodisch erscheinen.

Auch die breitgefächerte Branchenvielfalt ist kennzeichnend für den Mittelständler. Metall- und Nichtmetall-Erkennungssysteme von Mesutronic werden aktuell in den Branchen Süßwaren, Snacks, Dairy, Backwaren, Fleisch, Pharma, Hygiene und vielen weiteren eingesetzt. Über die Hälfte des Umsatzes entfällt auf den Food-Bereich. „Jeder Kunde, ob groß oder klein, ist uns wichtig“, sagt der ­Geschäftsführer. So bedient das niederbayerische Vorzeigeunternehmen nach wie vor auch kleinere Nischen wie die Vliesstoffuntersuchung, aus der sich mancher Wettbewerber schon vor Jahren zurückgezogen hat. Von den Erfahrungen bezüglich Liniengeschwindigkeit oder erforderlicher Störsicherheit profitiert der Spezialist auch in anderen Segmenten.

Ein entscheidender Schritt in der Firmenhistorie war der Verkauf der Gesellschafter-Anteile vor zwei Jahren an die Beteiligungsgesellschaft Indus in Bergisch Gladbach – für Dürrmeier ebenfalls eine glückliche Fügung. „Mit Indus haben wir eine Mutter­gesellschaft gefunden, mit der wir ­unsere typischen mittelständischen Tugenden erhalten und doch zügig weiter international wachsen können. Die Unternehmensnachfolge hat ­somit keine Auswirkungen auf Kunden- und Lieferanten­beziehungen sowie für unsere internationalen Vertriebspartner. Alle bestehenden Ausbildungs- und Arbeitsverhältnisse laufen wie gewohnt weiter.“

Inzwischen dürften in den vergangenen drei Jahrzehnten mehr als 40.000 Inspektionsgeräte aller Art und aller Größen aus Kirchberg im Wald weltweit installiert worden sein – ob Tunnelmetalldetektoren des Typs Metron 07 CI oder EasyScope-Röntgeninspektionssysteme samt den dazu gehörenden Separations-Konzepten. Gerade in den Anfangsjahren hatte man immer mehr damit zu tun, mit dem Wachstum und den jüngsten technologischen Trends Schritt zu ­halten, statt die ausgelieferten Geräte von gestern zu zählen, verweist ­Dürrmeier auf die stetige Zukunftsorientierung. Deren letzten Ergebnisse sind heute vielfältige Vernetzungsmöglichkeiten im Geist von Industrie 4.0, Remote-Service-Optionen sowie lückenlose Eventdokumentation für vollständige Nachverfolgbarkeit.

 

http://www.mesutronic.de


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