sweets processing 7-8/2021

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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Knackige Leistung für den schnellen Riegel

Kleine Müsli-, Nuss- oder Cerealien-Riegel sind Energielieferanten vom Feinsten. Gemäß Statista griffen in Deutschland im Jahr 2020 rund 1,9 Millionen Personen ab 14 Jahren mehrmals pro Woche auf den Müsliriegel als schnellen Snack zurück. Auch für die kommenden Jahre wird Wachstum prognostiziert. Grund genug also für Somic, für dieses Segment die Hochleistungsmaschine Somic SSL 800 zu entwickeln.


Hochleistung in der Produktion ist erforderlich, wenn man diesen wachsenden Markt bedienen möchte – nicht nur bei der Herstellung der klebrigen und nussigen Produkte, sondern auch beim anschließenden Verpacken. Nur ein zuverlässiger und möglichst kontinuierlicher Prozess kann hohe Produktqualität bei Geschmack und Haltbarkeit sowie beim formvollendeten Auftritt im Regal sichern. Somic als Hersteller von Endverpackungsmaschinen bildet das letzte Glied in der Kette des Produktions- und Verpackungsprozesses und hat den Hochleistungsgedanken nun mit seiner neuen Riegelmaschine aufgenommen.

Die Somic SSL 800 verpackt 800 Riegel in 120 Kartons pro Minute. Sie dockt so an Hochleistungs-Flowpack-Verpackungsmaschinen und deren Ausbringungsleistung von 600 bis 800 Produkten pro Minute locker an. „Die Produkte im Flowpack sollen schonend verarbeitet werden, und die Kartonverpackung muss optimal zu Produkt und Auftritt passen“, erklärt Vertriebsleiter Stefan Julinek. „Ein hochwertiger Karton mit der definierten Anzahl an Riegeln muss mit reproduzierbarer Qualität erzeugt werden können.“

Mit der Neukonstruktion der SSL 800 wird vieles in der Produkteintaktung einfacher, denn Unordnung ist hier erlaubt! Die aus der Schlauchbeutelmaschine ankommenden Produkte können ohne große Pufferstrecke und selbst mit wechselnden Produktabständen direkt in die Somic-Maschine eingeschleust werden. Deren Sammelsystem erlaubt so auch eine ortsferne Aufstellung vom Flowpacker. Im Hundertstelsekunden-Bereich – kaum wahrnehmbar mit bloßem Auge – positioniert die Ausrichteinheit die Produkte so, dass sie in sauberer Ordnung und Gruppierung an die Mitnehmerfächerkette übergeben werden.

Ein Zwei-Achsen-Roboter mit passendem Greiferkopf und Vakuumsaugtechnik nimmt die vordefinierte Produktgruppierung auf und setzt sie schonend in die bereits aufgefalteten Kartons. Bis zu acht Kartons stehen im Belademodul dicht an dicht bereit – ohne die oft üblichen Zwischenräume für die Faltlaschen. Dies eröffnet die erforderlichen Leistungsreserven für den Hochleistungsbetrieb.

„Zu unserer Philosophie gehört es, dass wir uns bei jeder Lösung grundsätzlich mit der Nachhaltigkeit befassen“, betont Stefan Julinek. Das gelte für alle Maschinen im Portfolio und damit auch für die SSL 800. „Wir fragen uns natürlich, welche Empfehlung wir dem Kunden geben können, um seinen Betrieb bestmöglich zu gestalten. Wir betrachten immer das Gesamtkonzept.“

Statt einer Hochleistungslinie könnte man – so Julinek – natürlich auf Einzelmaschinen mit Verteilweiche setzen und so den Produktstrom auf mehrere Maschinen verteilen. Da seien aber Verluste im Wirkungsgrad der Linie vorprogrammiert – was sicherlich nicht zum Nachhaltigkeitsanspruch vieler Lebensmittelhersteller passe. Je komplexer die Anlage, desto größer die Anzahl der Produktmanipulationen – und desto größer sind mögliche Wirkungsgradverluste.

Auch in Sachen Gesamt-Energieverbrauch ist es günstiger, eine Hochleistungsmaschine zu betreiben als mehrere kleinere Systeme parallel. Über diesen allgemeinen Aspekt zeigen weitere Merkmale, wie intensiv die Konstrukteure den Nachhaltigkeitsgedanken berücksichtigen.

Besonders wichtig sind die Bewegungsabläufe während des Falt- und Verpackungsprozesses. Die Linearachsen – aus Eigenfertigung – sind in Leichtbauweise ausgeführt. Dies spart bei den Beschleunigungsprozessen Antriebskraft und Energie. Ergänzt wird dieses Konzept durch die intelligente Steuerungs- und Servotechnik: Durch die Kopplung der Antriebe wird die beim Verzögern freiwerdende Energie für den Beschleunigungsvorgang anderer Motoren genutzt. So verbraucht die Maschine im Betrieb nur wenig Energie.

Ein weiteres Beispiel für Nachhaltigkeit im Betrieb der Hochleistungsmaschine ist der Leimverbrauch. Natürlich muss die Ansteuerung der Leimdüsen mit dem hohen Maschinentempo Schritt halten. Mit einer Zykluszeit von unter 2 ms kann der Leim auch bei sehr hoher Geschwindigkeit präzise aufgetragen werden. Dadurch wird der Leimverbrauch minimiert. „Gerade bei den Verbrauchsmaterialien ist der Nachhaltigkeitsgedanke wichtig“, so Stefan Julinek.

Neben der Ressourcenschonung zählt beim Maschinenbetrieb auch die Bedienfreundlichkeit zur Nachhaltigkeit. Ergonomie ist hier das Stichwort schlechthin. Die verschiedenen Maschinenbereiche sind gut erreichbar. So lassen sich bei einem Formatwechsel die erforderlichen Formatteile schnell austauschen. Da kommt es selbstverständlich auch auf das Gewicht der Wechselteile an: Das schwerste Teil bei einem Formatwechsel wiegt üblicherweise nicht mehr als 5 kg. Die Formatteile lassen sich einfach lösen und nach dem Austausch wieder verriegeln. Dies gelingt mit der aus allen Maschinentypen bekannten Somic-Quick-Change-Technik.

„Wir haben viele Elemente in unserem klassischen Maschinenprogramm so praktisch wie möglich gestaltet“, hebt Stefan Julinek hervor. „Der Bediener muss sich mit unserer Technik sicher fühlen – und dies gilt nicht nur für die Schnelligkeit im Arbeitsprozess, sondern auch für Ergonomie und Maschinensicherheit.“

An das Vierfach-Magazin in der Hochleistungsmaschine wurden strenge Maßstäbe angelegt. Sind alle Bereiche gut erreichbar? Welche Arbeitshöhen sind komfortabel? Wie schnell lässt sich das Magazin befüllen? All dies sind Fragen, die beim Konstruktionsprozess für den Hochleistungsbereich nochmals intensiv bearbeitet wurden.

Für die intuitive, schlüssige Information über die Arbeitsschritte bei der Maschinenbedienung wird das bewährte Konzept aus den bisherigen Maschinenserien genutzt. Alle Informationen sind in der jeweiligen Landessprache des Kunden verfügbar. Werden zusätzlich Sprachen benötigt, ist dies kein Problem. Optional können weitere Sprachen hinzugefügt werden.

Alle Möglichkeiten müssen – so die Somic-Philosophie – wahrgenommen werden, um langfristig ressourcenschonende Produktionsprozesse in der Lebensmittelindustrie zu sichern. Dies geschieht nicht nur, wenn der Kunde explizit nach nachhaltigen Lösungen fragt. Vielmehr sieht man bei Somic die Nachhaltigkeit als eine Schlüsseldisziplin, die insgesamt in der Maschinenentwicklung mitberücksichtigt wird – ohne Wenn und Aber.

 

http://www.somic.de


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