In Sachen Hygieneschleusen setzt die österreichische Großbäckerei Ölz der Meister- bäcker auf das Konzept des Hygienetechnik-Spezialisten Mohn. Die in Edelstahl rostfrei ausgeführten Anlagen sind nicht nur manipulationssicher, sondern auch energiesparend.
Bereits seit 1938 stellt das österreichische Familienunternehmen Ölz der Meisterbäcker an seinem Hauptsitz in Dornbirn im Bundesland Vorarlberg Backwaren her. Mit rund 600 Beschäftigen am Stammsitz produziert der Marktführer mehr als 100 Produkte und 30 Saisonprodukte.
Im Zuge der Erweiterung und einer zukünftigen Ausrichtung des Ölz-Produktionsstandorts Dornbirn-Wallenmahd wurde ein neues Konzept für die Personalhygiene in verschiedenen Bereichen des Betriebes erstellt. Dabei war die oberste Prämisse, im Sinne des Qualitätsmanagementprozesses, dass es nicht allein um das Vorhandensein von Handwaschbecken oder Desinfektionseinrichtungen gehen soll. Vor allem wichtig ist die verpflichtende Benutzung der Händereinigung, -desinfektion und auch Sohlenreinigung beim Durchschreiten des Hygieneprozesses, um eine einwandfreie Personalhygiene sicherzustellen. „Um hochwertige, einwandfreie Produkte herstellen zu können, bedarf es einer guten Hygienepraxis. Und das nicht nur auf dem Papier. Darauf legen wir großen Wert“, betont das Unternehmen.
Produktionsleiter Walter Maurer erläutert: „Bevor wir uns aus zahlreichen Anbietern auf dem Markt für das Personal-Hygieneschleusenkonzept von Mohn entschieden haben, gab es Zutrittslösungen in Form von Schrankensystemen. Beim Betätigen des Wasserhahns des sensorgesteuerten Waschbeckens wurde die Schranke geöffnet. Mit dem neuen System ist sichergestellt, dass die Hygienevorgaben von allen eingehalten werden.“
Die Ölz-Mitarbeiter erhalten nach dem Spenden der Seifenapplikation auf beide Hände den Zutritt zur Produktion – über die Highline-Hygieneschleuse des Hygienetechnik-Spezialisten Mohn – und damit die Aufforderung, sich die Seife von den Händen zu waschen.
Die eingebauten Sensoren, in Verbindung mit der Siemens-Logo-Steuerung, gelten als überlistungssicher. Das Eingangskontrollgerät erkennt automatisch, wenn nicht beide Hände in den beiden Applikationsöffnungen eingeführt sind und eine Seifenapplikation erfolgt ist. Das gekoppelte Drehkreuz bleibt dann gesperrt, und der Zutritt in die Hygieneschleuse wird verweigert, verspricht der Hersteller.
Auch das Thema hygienische und optische Gestaltung war bei der Auftragsvergabe wichtig. Gerade in hygienekritischen Bereichen, wie der Produktion, stellte die Vermeidung partikulärer Kontaminationen des Endprodukts eine zentrale Anforderung dar. „Uns überzeugte der Werkstoff Edelstahl rostfrei ebenso wie die geometrische Gestaltung der Gerätschaften und Anlagen des Hygieneschleusenkonzepts von Mohn im Hygienic Design“, erklärt Walter Maurer. Unter „Hygienic Design“ (hygienisches Design) ist die reinigungsgerechte Gestaltung von Bauteilen, Komponenten und Produktionsanlagen zu verstehen.
Besonderen Anklang fand zudem, laut Walter Maurer, das Thema Energieeinsparung. Ölz der Meisterbäcker, selbst Mitglied im „Energie-Effizienz-Netzwerk“ und Partner des „klimaaktiv Pakt2030“, hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 den CO2-Ausstoß um mindestens 50 % zu senken.
An dieser Stelle kommt die in den installierten Hygieneschleusen integrierte Sohlenreinigung zum Tragen, die durch eine patentierte Innovation aktiviert wird. Die Bürstenwalzen werden erst beim Betreten des Laufrostes aktiviert und stoppen sofort wieder beim Verlassen. Neuartige, vollverkapselte Sensoren, in Verbindung mit patentierter Federtopftechnik, sorgen dank einer extrem kurzen Reaktionszeit für einen geringeren Energieverbrauch (Strom). Bei den überwiegend im Markt befindlichen konventionellen Hygieneschleusen laufen die Bürsten bereits, bevor das Personal den Laufrost zur Sohlenreinigung betritt.
Die sehr zuverlässig arbeitende Federtopftechnik hat zudem den weiteren Vorteil, dass die Sohlenreinigung bei Personen mit dunklen statt weißen Hosen ebenso problemlos funktioniert. Bei Hygieneschleusen mit herkömmlicher Sensortechnik (Reflexionslichttaster) besteht das Problem, dass Personen mit dunkler Bekleidung nicht erfasst werden und die Bürstenwalzen nicht funktionieren.
„Zudem war uns wichtig, dass wir flexibel, einfach und eigenständig Einstellmöglichkeiten für die Dosierung der eingesetzten Seifen beziehungsweise Desinfektionsmittel vornehmen können“, merkt Walter Maurer an. Mit der von Mohn verbauten Steuerung Siemens Logo! 8 kein Problem. Die individuelle Programmierbarkeit erlaubt beispielsweise auch eine Verzögerung der Steuerung der Öffnungszeiten für das Drehkreuz, wenn eine längere Reinigung der Sohlen gewünscht wird.
Mit der Siemens Logo! 8 beherrschen die umgesetzten Hygieneschleusen jedoch noch weit mehr als die „perfekte“ Personalhygiene. So ist es technisch kein großer Aufwand mehr, diese im Zeitalter von Industrie 4.0 mittels eines integrierbaren WLAN-Adapters und dem Prozess-Visualisierungssystem „Intelligent Control“ zu einer „Smart Machine“ aufzurüsten. Mit „Intelligent Control“ ist nicht nur die Visualisierung des Systemstatus, ob zum Beispiel Störungen vorliegen, möglich. Diagnosen bis hin zu Einstellungen von beispielsweise Betriebsparametern oder Spülintervallen können ebenso über die smarte Prozessvisualisierungslösung durchgeführt werden. Auch mehrere „Smart Machines“ lassen sich damit vernetzen und bequem vom Arbeitsplatz oder Tablet aus überwachen – ebenfalls multikompatibel mit vielen anderen Systemen, wie WinCC oder Aveva.