Der Formgebungsspezialist Krüger & Salecker stellt mit dem System FFW erstmals eine Anlage für die Fruchtgummiproduktion vor. Das eingesetzte Verfahren kommt ohne die üblichen Reifezeiten aus.
Besonders schonende Produktionsverfahren für die Lebensmittelindustrie – dafür steht der Name Krüger & Salecker (K&S). Jetzt haben die Formgebungsexperten ihre Entwicklungserfahrung in ein System für die Fruchtgummi-Produktion gesteckt. Mit dem System FFW präsentieren sie ein kompaktes Verfahren, das ohne die üblichen Reifezeiten auskommt. Dabei setzen die Maschinenbauer aus Bad Schwartau auf ihre erprobte Kernkompetenz: die Ausformung der Produkte durch den Einsatz von Formwalzen. Der Vertrieb der Anlagen hat begonnen, auf der Messe interpack 2023 in Düsseldorf wird das Unternehmen sein System dem breiten Publikum vorstellen.
Die FFW-Anlagen sind darauf ausgelegt, zähflüssige Rezepturen mit – im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren – sehr hoher Viskosität und einem aw-Wert unter 0,65 zu verarbeiten. Die Massen werden bei Temperaturen von unter 85 °C in rotierende Formen gefüllt und dann umgehend weiter gekühlt. In weniger als 12 s erreichen die Gummis einen festen Zustand und werden der Form entnommen. Eine weitere Reifezeit ist nicht erforderlich. Die Produkte können direkt nachbehandelt und verpackt werden.
Nach Angaben des Maschinenbauers können den Rezepturen sensible Rohstoffe so zugeführt werden, dass sie für insgesamt nur etwa 30 s erhöhten Temperaturen ausgesetzt sind. K&S-Geschäftsführer Sören Bettex: „Der besonders schonende Umgang mit Ingredienzien ist uns immer wichtig. Die FFW-Anlagen erfüllen diesen Anspruch und bieten im Bereich Functional Food extrem einfache Fertigungsprozesse.“ Dies ermögliche neue Konzepte für Nahrungsergänzungsmittel, OTC- und Life-Style-Produkte oder auch Erzeugnisse mit aktiven pharmazeutischen Ingredienzien.
Auf den Anlagen können Glucosebasierte Produkte, aber auch Gummis mit bis zu 100 % Fruchtanteil produziert werden. Möglich sind auch Inklusionen, beispielsweise der Einschluss von Fruchtstückchen.
Einen großen Vorteil sieht Sören Bettex – er übernahm das Unternehmen 2020 gemeinsam mit seinem Cousin Tammo Bettex – im geringen Platzbedarf der Anlagen: „Dieser Produktionsablauf kommt ohne den Einsatz von Stärke oder stärkelosen Formkästen aus, und auf klimatisierte Reifekammern kann verzichtet werden.“ Durch den Einsatz von Formwalzen seien Motivwechsel problemlos möglich, die Reinigungszyklen der Maschinen dank IP-65-Standard kurz, und auch dem Thema Kreuzkontamination werde Rechnung getragen.
Der Betrieb beginnt mit Batch-Größen ab 10 kg. Besonders geeignet ist das Verfahren für die kontinuierliche Fertigung und leistet dann bei einer Arbeitsbreite von 400 mm etwa 350 kg/h.
Die Entwicklung der Anlagen erfolgte in engem Austausch mit Herstellern der Peripherietechnologien. Von Rezeptentwicklung und Kochanlage bis zu Kühlung und Verpackung setzt K&S auf ein solides Netzwerk unter Marktführern. Die Schlüsselelemente seiner Technik hat das Unternehmen zum Patent angemeldet.