sweets processing 3-4/2021

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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Smarte Ladungsträger: So wird Logistik transparent

Mit dem Voranschreiten der Digitalisierung werden auch Ladungsträger und Transport- verpackungen immer intelligenter. Sie entwickeln sich von reinen Transportbehältnissen hin zu cyber-physischen Objekten, die mit übergeordneten IT-Systemen kommunizieren.


Das Internet der Dinge (IoT) umspannt durch die Vernetzung von Objekten innerhalb von Produktion und Logistik immer weitreichendere Teile der Industrie. Ausgestattet mit modernen Sensor-Technologien und digitalen Services wie Cloud-Lösungen, verbinden sich die Teile aus der realen Welt mit virtuellen Anwendungen. Auch Ladungsträger und Transportverpackungen in der Logistik werden auf diese Weise zu cyber-physischen Objekten.

An oder in Ladungsträgern wie Kisten oder Paletten angebracht, ermitteln Sensoren beispielsweise Daten wie Temperatur, Feuchtigkeit, Erschütterungen, Standortdaten und entnommene Produktmengen. Die Daten werden in Echtzeit an entsprechende Anwendungen auf Computern, Tablets oder Smartphones weitergeleitet und ausgewertet. Mithilfe von RFID- und NFC-Chips ist zudem ein effektiverer Fälschungs- und Diebstahlschutz sichergestellt. Als Verbindung der Ladungsträger zur virtuellen Welt sind heute auch QR-Codes flächendeckend im Einsatz.

Sensoren, Chips und Codes erlauben es Logistikplanern heute bereits, Routen live zu verfolgen und sicherzustellen, dass Ladungsträger mit den enthaltenen Waren zur richtigen Zeit am richtigen Ort ankommen. Dank der übermittelten Daten wissen die Beteiligten in der Supply Chain frühzeitig über Vorfälle und Planabweichungen Bescheid und können zügig darauf reagieren. Auch Materialplaner sind sich jederzeit im Klaren, wie viele Ladungsträger im Umlauf sind. Sie können somit Überhänge oder Engpässe von Ladungsträgern bei Kunden oder Dienstleistern schnell erkennen und beheben.

Solche intelligenten Lösungen spielen vor allem für die automatisierte Transport- und Lagerlogistik eine entscheidende Rolle. Einen Mehrwert für Logistiker, ebenso wie für ihre Kunden, bieten die digitalen Extras, wenn sie mit den IT-Systemen der jeweiligen Unternehmen verbunden werden können. Eine andere Möglichkeit besteht darin, den Kunden Zugriff auf bestimmte Teile einer eigenen Service-Plattform zu geben. Dies kann beispielsweise über Cloud-Lösungen geschehen. Durch solche Service-Systeme werden Unternehmen befähigt, Daten zum aktuellen Zustand der Supply Chain zu erfassen, auszuwerten, kritische Zustände zu erkennen und Störungen in der Logistik zu verhindern.

Ein Beispiel für cyber-physische Ladungsträger sind Kunststoff-Paletten und -Kisten, die durch RFID oder In-Mould-Labelling die Rückverfolgung der Warenwege ermöglichen. Bei letzterem sind die Codes fest mit dem Ladungsträger verbunden und können so nicht verloren gehen. Aber auch QR-Codes auf klassischen Holzpaletten, Kisten und Gitterboxen machen diese interaktiv. Die Kommunikation kann dabei mit unterschied-lichen Smart Devices abgelesen werden, die mit einem Netzwerk verbunden sind.

Moderne Systeme bieten darüber hinaus Schnittstellen für zahlreiche weitere Anwendungen und können so auch mit künstlicher Intelligenz (KI) gekoppelt werden. So präsentierte das Fraunhofer-Institut IML auf der Messe Fachpack in Nürnberg zum Beispiel eine App für das Smart-phone, die es erlaubt, Paletten via Bilderkennung zu zählen. Dies soll den Tausch von Paletten und anderen Transportverpackungen erheblich erleichtern.

 

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