Der Spleißprozess ist innerhalb einer Süßwaren-Verpackungslinie eine unscheinbare, aber sehr wichtige Komponente, die die Verpackungsleistung einer Anlage entscheidend beeinflusst. Eine intelligente Lösung kann hier viel Geld sparen. Am Anfang der Verpackungslinie steht eine Folienbahn aus unterschiedlichen Materialien, z. B. Papier, Kunststoff, Aluminium. Daraus entstehen Schrumpf oder Siegelrandbeutel, Tiefziehbehälter oder Einwickel-Konstrukte verschiedenster Art.
Aber Folienbahnen sind endlich und müssen durch geschickte Verkettung quasi unendlich gemacht werden, damit der Verpackungsprozess nicht ins Stocken kommt. Der Spleißprozess besorgt diese Verkettung.
Bei den heute immer noch häufig anzutreffenden Spleißlösungen wird beim Einlauf des Bahnendes in eine Spleißvorrichtung das Ende der bisherigen Arbeitsbahn mit dem Anfang der neuen Bahn mithilfe eines doppelseitigen Klebebands überlappend verklebt bei thermoplastischen Folien auch verschweißt. Das geschieht automatisch durch eine sensorgestützte Mechanik. Die Klebestelle wird bei Verwendung eines doppelseitigen Klebebands in der Regel händisch vorbereitet.
Bei derartigen Verfahren sind allerdings wie bei einem ausschließlich händischen Spleiß Materialbahnpuffer erforderlich, um die Verpackungslinie beim Spleißvorgang, der den Materialtransport unterbricht, nicht anhalten zu müssen. Bei alternierender Zuführung der Arbeitsbahn müssen diese Materialpuffer doppelt ausgelegt sein. Die Puffereinheiten können dabei beachtliche Größen erreichen und sind zusammen mit der Spleißvorrichtung ein nicht unerheblicher Kostenfaktor.
Das JetSplice®-Spleiß-Verfahren der Verpackungstechnik Jetter GmbH ist im Vergleich zu den oben beschriebenen Prozessen verblüffend einfach: Bei diesem Verfahren wird die Materialbahn bereits vom Materialhersteller mit einem speziellen Spleißband auf dem Rollenkern versehen, welches mit dem Ende der Materialbahn auf der Verpackungsmaschine abgezogen wird. Während die aktuelle Materialbahn abgewickelt wird, positioniert die Verpackungsmaschinen-Bedienerin im JetSplice®-Spleißkopf den Anfang einer neuen Materialbahn. Der Spleißvorgang gestaltet sich derart, dass das mit dem Spleißband versehene Ende der bisherigen Arbeitsbahn die neue Bahn ohne Stillstand positionsgenau „abschleppt“.
Die abgeschleppte Bahn wird damit zur neuen Arbeitsbahn und kann in die entsprechende Position in der Abrollvorrichtung gedreht werden. Je nach Bedarf kann der Spleiß in überlappender Form oder als Stoß-an-Stoß-Spleiß ausgeführt werden. Für Bahngeschwindigkeiten bis ca. 50 m/min sind keinerlei Bahnpuffer erforderlich. Höhere Geschwindigkeiten erfordern zur Abfederung des Rucks beim Abschleppen der neuen Bahn einen einfachen Puffer in Form einer Schlaufe. Entsprechend günstig sind die Investitionskosten für das System auf einer Verpackungsmaschine.
Mit dem JetSplice®-System können Materialbahnen aller Art bis zu einer Bahnbreite von ca. 450 mm gespleißt werden. Ebenso eignet sich das Verfahren für den Bahnspleiß von Etikettenbahnen von der Rolle, mit und ohne Trägermaterial.
Dies geschieht im Zusammenspiel von Spleißband und einem flexiblen robusten Spleißkopf, der nach konstruktiven Vorgaben der Verpackungstechnik Jetter GmbH vom Verpackungsmaschinen-Spezialisten b+b Automations und Steuerungstechnik GmbH entwickelt und gefertigt wird.