Mit dem offiziellen Kick-off-Meeting am 21. Mai 2025 hat die ENFIT-Taskforce „Zero-Risk beim Transport sensibler Rohstoffe“ ihre Arbeit aufgenommen und gemeinsam mit seinen Mitgliedern Lindt & Sprüngli und Mondelez die Industrie an einen Tisch gebracht. Über 100 Teilnehmer aus der Lebensmittelproduktion, Logistik, Reinigung, Zertifizierung und Standardisierung diskutierten zentrale Risiken in der Supply Chain und wie diese durch klare Vorgaben, valide Verfahren und einheitliche Standards entschärft werden können.
Lindt & Sprüngli, vertreten durch Adam Nemeth, und Mondelez International, vertreten durch Cristina Samaniego, beide verantwortlich für das europäische Qualitätsmanagement in ihren Unternehmen, bekennen sich deutlich zur Notwendigkeit, Verantwortung über die Werkstore hinaus zu übernehmen. Gemeinsam mit ENFIT wollen sie verbindliche Leitlinien schaffen, die Transport, Reinigung und Logistik nicht länger als blinde Flecken in der Lebensmittelsicherheit behandeln.
„Wir brauchen nachvollziehbare Standards, validierte Prozesse und eine bessere Zusammenarbeit zwischen Industrie, Logistik und Reinigung“, betonte Cristina Samaniego. Adam Nemeth ergänzte: „Ohne hygienisch sichere Transporte gibt es keine sicheren Produkte. Das wird bis heute oft unterschätzt.“
Im Fokus der Taskforce stehen:
• die Durchführung der ENFIT THR-(Transport-Hygiene-Risiko)-Analyse,
• die Einführung der standardisierten Lebensmittel-Eignungsprüfung für Transportbehälter nach DIN 10502-1 auf Basis der ENFIT-Prüfkriterien,
• die Digitalisierung von Transportbehältern mit verifizierbaren Reinigungszertifikaten via Blockchain (bulkvision),
• die Zertifizierung und Schulung des Personals in QM, Einkauf, Logistik, Beladung, Entladung und Reinigung nach ENFIT-Trainingsstandard,
• die Implementierung der internationalen ENFIT-Reinigungsprogramme und deren Validierung,
• die Synchronisation von Food-Defense-Systemen entlang der gesamten Lieferkette
• sowie die faire Vergütung zertifizierter Leistungen, um Qualität wirtschaftlich abzusichern.
Ein weiterer Aspekt ist die bislang fehlende Synchronisation von Food-Defense-Maßnahmen zwischen Produktion, Transport, Logistik und Reinigung. Dadurch entstehen Schwachstellen, die potenzielle Einfallstore für absichtliche Manipulationen, Sabotage oder Kontaminationen bieten. Die Taskforce setzt auch hier an, um die Kette ganzheitlich abzusichern.
Ein starkes Signal setzte auch Rabbi P. A. Meiers vom Hager-Kaschrut-Komitee. Er erklärte: „Von allen Organisationen, die im Transport und Reinigungsbereich tätig sind, kenne ich nur eine einzige, die derart professionell und standardisiert arbeitet und das ist ENFIT. Wer mit ENFIT arbeitet, entscheidet sich für Qualität und Sicherheit.“
ENFIT-Präsident Hans-Dieter Philipowski betonte: „Die Taskforce bringt Unternehmen zusammen, die bisher isoliert agiert haben. Jetzt schaffen wir gemeinsam Transparenz, Sicherheit und Vertrauen entlang der gesamten Lieferkette.“
Die Initiative steht weiteren Unternehmen offen. Interessierte erhalten die Videoaufzeichnung des Kick-offs sowie alle Unterlagen zur Beteiligung.