Ob Verpackungen, Displays oder Druck – die Panther-Gruppe steht ihren Kunden von Rohstoffauswahl und Entwicklung über die Produktion bis hin zu Logistik und Entsorgung zur Seite. Besonderen Wert legt das Unternehmen dabei auf Nachhaltigkeit. So ist beispielsweise Recyclingpapier die wichtigste Rohstoffquelle für neue Wellpappe.

Von Dr. Bernhard Reichenbach

Wir denken heute schon an morgen.“ So lautet ein Leitsatz der Panther-Gruppe mit Hauptsitz in Tornesch bei Hamburg. Die Gruppe mit elf Werken an sechs Standorten versorgt europaweit Kunden aus Lebensmittelindustrie und Handel mit Wellpappe, Verkaufs-, Transport- und Regalverpackungen, multifunktionalen Displays sowie Preprintrzeugnissen. Darüber hinaus offeriert das familiengeführte 1.350-Mitarbeiter-Unternehmen verschiedene Druckverfahren für Voll- und Wellpappe, Lackierungen und Beschichtungen sowie andere Dienstleistungen wie Konfektionierung und Logistik.

Seit ihrer Gründung vor 120 Jahren befindet sich die Unternehmensgruppe auf einem steten Pfad der Weiterentwicklung. Dabei ist Nachhaltigkeit seit jeher fester Bestandteil des Geschäftsmodells, denn die Wiederverwendung von Altpapier als Ressource für hochwertige neue Wellpappe ist seit Jahrzehnten alltägliche Praxis. Diese Kreislaufwirtschaft nimmt auch heute eine wichtige Rolle ein.

Die Umweltverträglichkeit von Wellpappe zeigt sich im Einsatz von rund 80 % Recyclingpapieren als wichtigster Rohstoffquelle. „Diesem aus Umweltgesichtspunkten vorbildlichen Material hat sich das Unternehmen von jeher gewidmet und richtet seine Nachhaltigkeitsziele stets an den zur Verfügung stehenden Möglichkeiten dieses vielseitigen Rohstoffs für Verpackungen, Displays und Point-of-Sale-Inszenierungen aus“, erklärt Dr.-Ing. Frank Hibinger, Geschäfts-führer Produktion & Technik.

Der Nachhaltigkeitsgedanke, der durch „Panther pro nature“ repräsentiert wird, ist integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie. Die drei Säulen der Nachhaltigkeit – Ökologie, Wirtschaft und Soziales –, ergänzen die Panther-Philosophie und werden als gleichbedeutend angesehen. Sie definieren die Ziele des gesamten Unternehmens, das seine Prozesse danach ausrichtet und sich kontinuierlich aktuellen Entwicklungen anpasst. „Dabei stehen nicht einzelne Lösungsbausteine im Vordergrund, sondern eine durchdachte Gesamt-lösung, an der das tägliche Handeln ausgerichtet wird“, sagt Dr. Hibinger.

Die Nutzung von Ressourcen, ohne diese über ihre Regenerationsfähigkeit hinaus zu belasten, eröffnet die Chance zu optimierten Kostenstrukturen – aber auch, um Alleinstellungsmerkmale zu generieren. Ein entscheidendes Motiv für Panther, neue Lösungen zu entwickeln, ist das Angebot an Kunden, Substitute einzusetzen, die schwierig wiederzuverwertende Multimaterial-Verpackungen oder -Displays ersetzen können. Der Verzicht auf Kunststoff in den unterschiedlichen Verkaufs- oder Transportverpackungen ist eine immer wichtigere Marktanforderung, der mit intelligenten Lösungen entsprochen wird.

Das Unternehmen unterstützt die Recyclingfähigkeit seiner hochwertig und verkaufsstark bedruckten Wellpappenerzeugnisse durch zwei wei-tere Faktoren: „Für den Flexodruck verwenden wir wasserbasierte Farbsysteme und für das Verkleben der Papierbahnen stärkebasierte Leime“, erläutert Dr. Hibinger.

Mit einer langfristigen Ausrichtung ist die Panther-Gruppe bestrebt, einen Beitrag zum Schutz und Erhalt der Umwelt zu leisten und gezielt den eigenen CO2-Fußabdruck zu minimieren. Dies umfasst die Auswirkungen der Produkte auf den CO2-Ausstoß der gesamten Wertschöpfungskette – von der Rohstoff- über die Well-pappenerzeugung und -verarbeitung bis hin zur Auslieferung an die Kunden. Entlang dieser Kette sollen emissionsintensive Treiber reduziert und substituiert werden. Und dies bei konstanter oder noch gesteigerter Qualität der Produkte.

Unter Berücksichtigung der jeweiligen Gegebenheiten einzelner Standorte wurden Maßnahmen mit Zielsetzung bis zum Jahr 2050 definiert. Dazu zählt beispielsweise, dass die gesamte Gruppe seit 2021 CO2-neu-tralen Strom bezieht. Aktuelle Vergleichszahlen zeigen, dass es gelungen ist, den CO2-Fußabdruck der Unternehmensgruppe zwischen 2018 bis 2021 um insgesamt 13,5 % zu reduzieren. „Dies ist der Erfolg unterschiedlicher Maßnahmen, vom Energieeinkauf, von der Inbetriebnahme hochmoderner Maschinen, optimierter Logistik und dem bewussten Umgang mit Materialien“, weiß Dr. Hibinger.

Darüber hinaus treiben Produktinnovationen, zum Beispiel der Einsatz von Graspapier sowie von immer leicht-gewichtigeren Papieren für den Flexo-Preprint, den sparsamen Einsatz von Materialien voran. Und zahlreiche Kunden folgen diesen Angeboten bereits. Dies zeigt unter anderem ein Display, das anteilig aus wasser- und CO2-sparend hergestelltem Graspapier hergestellt wurde. Die Zweitplatzierung für die Kampagne, ein Paletten-Display aus der Kombination von Wellpappe und Graspapier, ist das Ergebnis einer Entwicklung der Experten der Panther Display GmbH & Co. KG.

Materialreduktion, ressourcenscho-nende Produktion und neuartige, recyclinggerechte Rohstoffe bilden das Fundament für die Strategie „Panther pro nature“: Verpackungen und Displays für unterschiedlichste Kunden verbinden Nachhaltigkeitskriterien mit den unverzichtbaren Schutz-, Distributions- und Marketingfunktionen. So finden sich im Markt heute bereits zahlreiche Beispiele, bei denen Kunden die natürliche Optik und Haptik von Wellpappe in Kombination mit Graspapier nutzen. „Produkte, Marken und Hersteller, die ihre natürliche Herkunft und Beschaffenheit besonders betonen, finden in dieser Materialkombination die perfekte Entsprechung für den Auftritt am Point of Sale“, betont Dr. Hibinger.

Seit Panther etwa die material-sparenden Steigen des Typs Eco-Tray entwickelte, haben sich bereits viele Kunden für diese Lösung entschieden, die ein Beispiel für nachhaltige Verpackung darstellt. Der automatisierte Aufrichtprozess der Trays wird durch die Materialwahl sehr gut unterstützt. Gegenüber vorherigen Ver-packungslösungen bieten die Trays erhebliche Einsparpotenziale: Die Steigen sind um bis zu 45 % leichter als die vorherige Stapeltray-Variante, was eine drastische CO2-Einsparung bedeutet.

Mit der erreichten Materialersparnis geht auch eine Kostenreduktion einher. Sowohl im gesamten Logistikprozess – weniger Ladevolumen und damit Lkw-Transporte – als auch im Handling bietet das Eco-Tray beträchtliche Vorteile. Nach Kundenvorgabe im Offsetdruckverfahren vielfarbig bedruckt, ist es eine leichte und robuste Steige, die auch alle Marketingansprüche der Kunden erfüllt.