sweets processing 7-8/2022

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

ZDS

 
 
 

Erfolgreicher Neustart für die Food-Technik-Branche

Die Fachmesse Anuga FoodTec, die kürzlich in Köln stattfand, erwies sich erneut als wichtiger Impulsgeber für die internationale Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Die Zulieferschau, die alle Aspekte der Lebensmittelproduktion abdeckt, wurde erstmals als Mischung aus Präsenzmesse und digitaler Erweiterung veranstaltet und bot vielfältige Informations- und Kontaktmöglichkeiten.


Vier Tage lang traf sich kürzlich die Lebensmittel- und Getränkeindustrie mit ihrer Zulieferbranche auf der Fachschau Anuga FoodTec – Special Edition – in Köln. Rund 25.000 Fachbesucher aus über 120 Ländern informierten sich bei 1.034 Ausstellern, 60 % davon aus dem Ausland. Sehr stark war der Besuch aus dem europäischen Ausland und aus Deutschland. Auch aus dem Nahen und Mittleren Osten sowie einigen afrikanischen Staaten war der Besuch erfreulich gut. Der Auslandsanteil der Besucher lag bei etwa 57 %.

Die Anuga FoodTec hat als wichtigste Plattform des Jahres den Re-Start der gesamten Branche erfolgreich eingeleitet. Der große Investitionsbedarf und die gleichzeitig hohe Investitionsbereitschaft der nachfragenden Industrie äußerte sich unter anderem darin, dass viele der angereisten Geschäftsführer und Betriebsleiter mit konkreten Projektideen auf die Aussteller zukamen. So wurden teilweise sogar vor Ort Maschinen und Anlagen erworben. Durch die aktuelle Weltlage erhöhte sich der Bedarf an Antworten für Fragen aus den Bereichen wie Energieeffizienz, Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit. Neben Key-Playern zeigten auch zahlreiche mittelständische Unternehmen, kleinere Spezialisten und 28 Start-ups exakt auf die Branche zugeschnittene, innovative Konzepte.

„Die Anuga FoodTec ist und bleibt der zentrale und internationale Treffpunkt der Branche, und diese führende Position hat ihr erfolgreicher Re-Start hier in Köln deutlich unterstrichen“, kommentierte Gerald Böse, Vorsitzender der Geschäftsführung der veranstaltenden Koelnmesse GmbH. Und Oliver Frese, Geschäftsführer der Koelnmesse, ergänzte: „Das hochkarätige Fachpublikum traf auf hervorragend aufgestellte und engagierte Aussteller. Intensive effektive Gespräche prägten den Messeverlauf. Das Feedback der Aussteller bestätigte uns erneut, wie wichtig die persönliche Begegnung für erfolgreiches Business ist.“

Dr. Reinhard Grandke, Hauptgeschäftsführer der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) und Vorsitzender des Beirats der Anuga FoodTec, führte aus: „Der Mix aus physischen und digitalen Angeboten unterstrich die hohe fachliche Relevanz der internationalen Plattform Anuga FoodTec und bot den passenden Rahmen für erfolgreiche Geschäftsabschlüsse und Investitionen. Die wichtige Vernetzung von Wissenschaft und unternehmerischer Praxis ist in Köln wieder auf vorbildliche Weise gelungen.“ Kompakte, innovative Formate boten zahlreiche Möglichkeiten, sich intensiv mit der intelligenten Automatisierung der Produktionsprozesse in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie auseinanderzusetzen. Entlang der gesamten Wertschöpfungskette wurden neue Technologien und Konzepte vorgestellt, die den nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen forcieren.

„Smart Solutions – Higher Flexibility“ lautete das hochrelevante Leitthema der Messe und ihres umfangreichen Fachprogramms, das mit über 200 Veranstaltungen beim internationalen Publikum großen Zuspruch fand. Federführend war die DLG, die mit ihrer Fachkompetenz die zahlreichen Veranstaltungen in unterschiedlichen Formaten ausgestaltete. So beleuchteten Fachforen eine Vielzahl aktueller Themen der Lebensmitteltechnik und verknüpften wissenschaftliche Erkenntnisse mit der unternehmerischen Praxis. Einen kompakten Überblick und Orientierung hinsichtlich wegweisender Innovationen im Bereich der Lebensmitteltechnologie erhielten die Besucher zudem während der Guided Tours auf dem Messegelände.

Im Rahmen der Messe wurde auch der International FoodTec Award, der renommierteste Innovationspreis der internationalen Lebensmitteltechnik, zum elften Mal verliehen. Alle drei Jahre ehrt der Preis erfolgreiche Umsetzungen innovativer Konzepte in den Bereichen Prozesstechnik, Abfüll- und Verpackungstechnik, Umwelt- und Biotechnik, Prozessmanagement, Logistik, Lebensmittelsicherheit und Qualitätsmanagement. Alle eingereichten Neuentwicklungen werden von einer internationalen ExpertenJury aus Forschung und Praxis hinsichtlich Innovationsgehalt, Nachhaltigkeit und Effizienz bewertet. Aus den zahlreichen Bewerbungen wählte die Jury 20 Lösungen aus, die mit einem Award in Gold oder Silber prämiert wurden.

Den FoodTec Award in Gold gewann die Kuchenmeister GmbH, Soest, für ihr eigens entwickeltes neuartiges Ofensystem, das „Multivariable Backverfahren“. Dabei ist der Backofen mit einer kombinierten Wärmeübertragung ausgestattet, um Energie sparen zu können. Mit dem neuen Verfahren kann in jeder Phase des Backprozesses die für die gewünschte Qualität der Backware jeweils optimale Art der Wärmeübertragung gewählt werden. Dabei wird vorrangig zwischen Konvektion oder Strahlung gewählt. Der gezielte, voneinander unabhängige Einsatz der Wärmeenergie in der jeweils optimalen Wärmeübertragung führt zu einem effizienten Energieverbrauch bei gleichzeitig hoher Qualität der Backwaren aller Art. Gewürdigt wurde das Verfahren für seine besondere neue Funktionalität und Einsatzmöglichkeit.

Den FoodTec Award in Silber erhielt die Albert Handtmann Maschinenfabrik GmbH & Co. KG, Biberach a. d. Riß, für ihr All-in-one-Form- und Schneidsystem FS 525. Das System kombiniert zwei unterschiedliche Formprinzipien und erreicht dadurch eine bislang unerreichte Flexibilität in der industriellen Anwendung. Mit der Lochplatten-Formtechnik lassen sich frei geformte 3D-Produkte herstellen. Mit dem Rotationsschneider können unterschiedliche Querschnitte mit glattem Schnitt produziert werden. Damit wird das Problem gelöst, dass unterschiedliche Maschinen erforderlich sind, um eine große Produktvielfalt anbieten zu können. Laut Jury steigert die neuartige Konzeption die Flexibilität und Effizienz und reduziert die Anschaffungskosten. Voraussetzung hierfür ist ein Maschinendesign mit einem innovativen Antriebskonzept. Produktabhängig werden entweder Lochplatten zum Formen oder ein rotierendes Messer zum Trennen angebaut.

Die nächste Anuga FoodTec findet vom 19. bis 22. März 2024 in Köln statt.

 

http://www.anugafoodtec.de


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