sweets processing 3-4/2020

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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Confiserie-Betrieb wächst mit Mehrkopfwaage

Die Confiserie Bosch im schwäbischen Uhingen profitiert sehr von einer neuen Mehrkopfwaage von Ishida, mit der bruchempfindliche Süßwaren vollautomatisch gewogen und abgefüllt werden. Während früher beim manuellen Verpacken ein Mitarbeiter gerade mal zwei Takte pro Minute schaffte, erreicht die Waage 60 Takte pro Minute.


Das Leitmotto der Confiserie Bosch in Uhingen lautet „Manufaktur für Genuss“. Das schwäbische Traditionsunternehmen kombiniert neuerdings seine Handwerkskunst in der Produktion mit Hightech bei der Verpackung. Eine Mehrkopfwaage des Typs CCW-RV-GS von Ishida bringt zerbrechliche Wibele und andere empfindliche Süßwaren mit Hochleistung in die Beutel. Die vollautomatische Lösung bedeutet eine enorme Effizienzsteigerung und ermöglicht Wachstum.

Wibele sind ein althergebrachtes schwäbisches Süßgebäck, und die Confiserie Bosch ist der größte deutsche Hersteller dieser Spezialität. Das Unternehmen befindet sich seit einem Eigentümerwechsel in 2010 auf rasantem Wachstumskurs. Imposanter Ausdruck ist der 2018 neu errichtete Firmensitz, eine Erlebniswelt mit gläserner Produktion und Besucherzentrum am Ortsrand von Uhingen. Der Umzug aus dem 150 Jahre alten Stammhaus war wegen Kapazitätsengpässen alternativlos, wie Geschäftsführer und Inhaber Wolfgang Hellstern berichtet. „Der Absatz hat sich in den vergangenen Jahren verdoppelt, und wir kamen mit der Fertigung nicht mehr nach.“ Herzstück des neuen Gebäudes ist der Produktionsbereich, in dem neben den Wibele als unangefochtenem Topseller auch Pralinen, Gelee-Konfekt, Krokant-Eier und Schokofrüchte hergestellt werden.

Wibele sind kleine, wenige Millimeter lange Biskuits in Schuhsohlenform. Die Confiserie Bosch produziert das Gebäck als Premiumware mit dem Anspruch höchster Qualität. Daher verlangt das Produkt auch ein einwandfreies Erscheinungsbild in der Verpackung, und Bruch muss unbedingt vermieden werden. Früher wurden die Wibele manuell abgefüllt, ein sehr personalintensives und wenig flexibles Verfahren.

„Insbesondere während der Hochsaisonzeiten kam es zu Engpässen, und Ausfälle von Mitarbeitern hatten fatale Auswirkungen“, erinnert sich Wolfgang Hellstern. Der Geschäftsführer entschied sich damals zu einem ungewöhnlichen Experiment und füllte eine Nacht lang selbst die Beutel per Hand ab. „Als ich am nächsten Morgen das ernüchternde Resultat sah, war mir klar: Produziert wird bei der Confiserie Bosch sehr viel mit der Hand, aber für die Verpackung brauchen wir eine maschinelle Lösung.“

Die Wibele sind genauso wie die anderen Produkte der Confiserie Bosch sehr zerbrechlich. Für einen vollautomatischen Verpackungsprozess stellen sie daher eine besondere Herausforderung dar. Das Lastenheft beschrieb eine Mehrkopfwaage, die nicht nur schnell und präzise, sondern auch extrem produktschonend arbeiten sollte. Wolfgang Hellstern: „Vor der Investitionsentscheidung haben wir im Rahmen verschiedener Produktionsbesuche Waagen von Ishida im Einsatz gesehen und konnten uns einen Eindruck von der Technik verschaffen.“ Die optimale Lösung für die Confiserie Bosch war die neue Serie CCW-RV-GS, die speziell zum Verarbeiten bruchempfindlicher Produkte entwickelt wurde.

Der Startschuss für die Modernisierung der Verpackung fiel im März 2019 mit der Installation der Mehrkopfwaage. Auf einem Podest mitten in der Produktionshalle hat die 14-köpfige Waage ihren Platz gefunden. Die Beschickung erfolgt über einen Steigförderer sowie ein Transportband. Die Süßwaren gelangen auf den Verteilteller der Waage und über vibrierende Rinnen zu den gerundeten, doppeltöffnenden Schalen. Die Software ermittelt simultan in Sekundenbruchteilen die drei besten Kombinationen, prüft sie erneut und wählt diejenige aus, die dem Zielgewicht am nächsten kommt – und dies alles in einem Wiegezyklus. So werden Fehlabwürfe verhindert und maximale Präzision und Kontinuität sichergestellt. Das Anti-Floor-Vibration-System schützt die Wiegezelle vor Erschütterungen aus der Produktionsumgebung.

Sanfte Gefälle, flache Winkel, minimale Fallhöhen und das bogenförmige Design der Schalen bewirken einen sehr schonenden Produktfluss. Die Schalen und der Auswurftrichter sind zur Polsterung mit abnehmbaren Kunststoffeinlagen versehen. Für ein behutsames Handling weist der Auslauftrichter eine sanfte Neigung auf, und in seinem Inneren verhindert ein spezieller Ringverschluss Produktkollisionen. Aus der Sammelspeicherschale erfolgt der Abwurf der präzise dosierten Produktportionen direkt in die Schlauchbeutel.

Die Confiserie Bosch verpackt mit der Mehrkopfwaage inzwischen das halbe Sortiment, das sind rund 80 Produkte. Umstellungen erfolgen mehrmals täglich über den einfachen Abruf von Voreinstellungen per Knopfdruck. Die Beutel haben Füllgewichte zwischen 40 und 200 g. Mit einer Genauigkeit von 0,1 g erreicht die Waage eine Geschwindigkeit von 60 Takten pro Minute. Zum Vergleich: Bei der manuellen Verpackung zuvor schaffte ein Mitarbeiter gerade mal zwei Takte pro Minute. Wolfgang Hellstern: „Diese enorme Leistungssteigerung bedeutet eine große Kostenersparnis und amortisiert die Investition.“ Entscheidendes Kriterium sei aber die nachweislich sehr schonende Verarbeitung, ohne die die Automatisierung nicht möglich gewesen wäre. Die Confiserie Bosch könne heute viel flexibler produzieren und Aufträge annehmen, die früher abgelehnt werden mussten.

Das Unternehmen erhält durch die Mehrkopfwaage noch weitere Möglichkeiten zur Prozessoptimierung. Das Modell CCW-RV-GS ist kompatibel mit Industrie-4.0-Technik. Über die webbasierte Software Sentinel lässt sich die entsprechend vorkonfigurierte Waage zur Leistungsüberwachung direkt mit dem Service von Ishida verbinden. Dort können die Produktionsdaten in Echtzeit erfasst und ausgewertet werden. Tägliche Berichte informieren dann über Trendwerte, Losgrößen und Statistiken. Störungen oder Leistungsabfälle werden frühzeitig erkannt und per Ferneingriff behoben.

Der Startschuss für die Modernisierung der Verpackung fiel im März 2019 mit der Installation der Mehrkopfwaage. Auf einem Podest mitten in der Produktionshalle hat die 14-köpfige Waage ihren Platz gefunden. Die Beschickung erfolgt über einen Steigförderer sowie ein Transportband. Die Süßwaren gelangen auf den Verteilteller der Waage und über vibrierende Rinnen zu den gerundeten, doppeltöffnenden Schalen. Die Software ermittelt simultan in Sekundenbruchteilen die drei besten Kombinationen, prüft sie erneut und wählt diejenige aus, die dem Zielgewicht am nächsten kommt – und dies alles in einem Wiegezyklus. So werden Fehlabwürfe verhindert und maximale Präzision und Kontinuität sichergestellt. Das Anti-Floor-Vibration-System schützt die.







 

http://www.confiserie-bosch.de


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