sweets processing 5-6/2023

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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Hochleistungssystem steigert Verpackungskapazität erheblich

Um die Verpackungskapazität für Schokoladenprodukte am Standort Vaajakoski/Finnland zu erhöhen, benötigte die Firma Orkla neue Maschinen. Zur gleichen Zeit suchte Theegarten-Pactec einen Partner für die Industrieerprobung seines neuen Hochleistungs- Verpackungssystems CHS. Nach Installation und erfolgreicher Testphase beschloss Orkla, in die Lösung zu investieren.


Ursprünglich im Jahr 1654 als Bergbauunternehmen in Norwegen gegründet, ist Orkla heute einer der führenden Markenartikelhersteller in den nordischen und baltischen Ländern. Rund 15 % der Betriebseinnahmen des Mischkonzerns erwirtschaftet heute der Geschäftsbereich Confectionery & Snacks. Zum Produktportfolio gehören neben Chips, Keksen und Knäckebrot auch Süßwaren.

Für das Verpacken von Süßwaren wie Schoko-Pralinen oder Lakritz am Standort Vaajakoski nutzte Orkla bisher zwei ältere Verpackungsmaschinen. Diese stießen jedoch seit einiger Zeit an ihre Leistungsgrenzen, da sie mit dem hohen Output der Schokoladen-Gießanlage nicht mehr Schritt halten konnten. Lediglich ein Drittel der Produkte, die aus der Anlage kamen, konnte von den Maschinen verpackt werden. Zwei Drittel wurden aufgrund fehlender Verpackungskapazität zwischengelagert und erst nach Abschluss der Produktion in den Verpackungsprozess überführt. Für den stockenden Prozess musste dringend Abhilfe geschaffen werden.

„Wir hatten uns mit Orkla in Finnland erstmals 2015 ganz allgemein über diverse Verpackungslösungen ausgetauscht“, erinnert sich Daniel Schibur, Vertriebsleiter bei Theegarten-Pactec, an den Start der Zusammenarbeit. „2018 nahmen wir die Gespräche wieder auf und überlegten, wie wir die Verpackungskapazität schnell und effizient steigern können.“

Zunächst wurde mit dem Kunden diskutiert, seine beiden leistungsschwächeren Verpackungsmaschinen durch zwei MCC-Hochleistungs-Verpackungsmaschinen von Theegarten-Pactec zu ersetzen. Beide sollten jeweils 1.200 Produkte pro Minute effizient und schonend verpacken und so die gesamte Produktionsmenge der Gießanlage auf einmal in den Griff bekommen. Das Zwischenspeichern und nachträgliche Verpacken sollten so der Vergangenheit angehören.

Sehr bald rückte jedoch noch eine Alternative in den Fokus. Theegarten-Pactec berichtete von seiner jüngsten maßgeschneiderten Lösung für die Süßwarenindustrie: die modulare Hochleistungs-Verpackungsmaschine CHS speziell für Schokoladenprodukte in verschiedenen Faltarten. Sie war bereits in einem mehrjährigen Entwicklungsprozess bei dem Maschinenbauer in Dresden ausgiebig getestet worden und hatte sehr gute Ergebnisse geliefert.

„Zu diesem Zeitpunkt suchte Theegarten-Pactec einen Kunden für die Industrieerprobung der CHS“, erinnert sich Arto Liimatainen, Technischer Leiter bei Orkla. „Wir waren begeistert von der Idee, eine noch leistungsfähigere Verpackungsmaschine zu bekommen und stimmten Ende 2019 zu, anstatt zweier MCC-Maschinen eine MCC- und eine CHS-Maschine bei uns aufzustellen.“

„Für uns war das die perfekte Möglichkeit, die CHS unter realen Bedingungen in einer Süßwarenproduktion zu testen“, berichtet Daniel Schibur. „Ein endloser Produktstrom, der Dauerbetrieb, unterschiedliche Verpackungsmaterialien und Produktqualitäten, Reinigungs- und Wartungsarbeiten während des Betriebes oder sogar Schwierigkeiten wie etwa ein Ausfall von Prozessanlagen – vieles lässt sich nicht vollständig simulieren. Letztlich sind solche Tests unerlässlich, um einer Neuentwicklung den letzten Schliff zu geben und sie zur Marktreife zu bringen.“

Die CHS, speziell entwickelt für das schonende Verpacken von Schokoladenprodukten, wurde im März 2021 bei Orkla installiert und auf Herz und Nieren geprüft. Neben den allgemeinen Funktionstests wurde vor allem die zweibahnige Zuführung der Maschine – eine Besonderheit der CHS – genau getestet. Die Herausforderung dabei: einen Teil der Produkte von einem endlosen Produktstrom des Hauptbandes in den zweibahnigen Einlauf der CHS umzuleiten und zusätzlich dafür zu sorgen, dass ein ständiger Ausgleich zwischen den beiden Bahnen stattfindet. Es musste sichergestellt sein, dass jede der beiden Zuführbahnen kontinuierlich mit 900 Produkten pro Minute versorgt wird, die im Verpackungsprozess zu einem einbahnigen Strom von 1.800 Produkten pro Minute zusammengefasst werden.

Die Lösung der CHS ist ein integriertes Kamerasystem und effektiv platzierte Sensoren. Diese prüfen konstant den ankommenden Produktstrom auf dem Hauptband. Gleiches gilt für die sich auf dem Weg vom Hauptband zur Verpackungsmaschine befindlichen Produkte. Hierdurch kann exakt festgestellt werden, wie viele Produkte sich jeweils auf der zweibahnigen Zuführung befinden. So wird sichergestellt, dass sich die beiden Produktströme vor der Maschine um nicht mehr als fünf Produkte unterscheiden, und die CHS kann für die Faltart Doppeldreheinschlag einen Ausstoß von bis zu 1.800 Produkten pro Minute erreichen.

Zwar wird bei Orkla in Finnland aktuell nur der Doppeldreheinschlag für das Verpacken der Schokoladenprodukte eingesetzt, doch lässt sich die Maschine flexibel auf neun unterschiedliche Faltarten umstellen: Doppeldrehen, Protected Twist, Top Twist, Side Twist, Stanniolieren, Bodenfaltung, Seitenfaltung, Wiener Fruchteinschlag und – ganz aktuell – Brieffaltung. Die Maschine erlaubt Schnellwechsel von Faltart und Format innerhalb von nur 4 h. Hierfür ist größtenteils nur ein Mitarbeiter erforderlich. Zudem sind die benötigten Faltarten einfach nachrüstbar – unabhängig von der ursprünglichen Konfiguration der CHS.

Da Kunden immer wieder schnell auf neue Marktanforderungen wie zum Beispiel geänderte Abmessungen bei Schokoladenprodukten reagieren müssen, hat Theegarten-Pactec auch den Formatbereich der CHS angepasst: Während bisher Produktlängen von 16 bis 45 mm verpackt wurden, bietet das neue System ein Spektrum von 16 bis 60 mm. Auch in der Breite – bisher 12 bis 25 mm, nun 12 bis 35 mm – haben die Dresdner nachgesteuert und eröffnen damit ihren Kunden noch mehr Anwendungsmöglichkeiten.

Bei Orkla ist man mit den neuen Maschinen sehr zufrieden. Arto Liimatainen bestätigt: „Die Verpackungsmaschinen haben uns auf ganzer Linie überzeugt. Endlich konnten wir unsere Verpackungskapazitäten erhöhen. Daher haben wir uns im Oktober 2021 entschieden, das gesamte Verpackungssystem, bestehend aus der Kombination CHS, MCC und der Verpackungslinie, zu kaufen.“

Theegarten-Pactec stellt die CHS auf der interpack 2023 (4. bis 10. Mai, Düsseldorf) aus.

interpack, Halle 1, Stand B51

 

http://www.theegarten-pactec.de


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