sweets processing 9-10/2022

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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Bühler Networking Days 2022: Globale Herausforderungen gemeinsam anpacken

Anlässlich der Bühler Networking Days 2022 versammelten sich kürzlich rund 1.000 Vertreter weltweit führender Unternehmen aus 95 Ländern am Hauptsitz der Bühler Group in Uzwil/Schweiz. Sie diskutierten darüber, wie dringend es ist, dass Unternehmen zusammenarbeiten, um den Übergang zur Nachhaltigkeit zu beschleunigen. Das Treffen zeigt, dass diese Unternehmen beim Bewältigen der Klimakrise, dem Schutz und der Wiederherstellung von Natur und Biodiversität sowie beim Schließen der Wohlstandslücke eine Vorreiterrolle spielen wollen.


Die Bühler Networking Days wurden 2016 ins Leben gerufen und finden seither alle drei Jahre statt. Die diesjährige Veranstaltung stand unter dem Motto „Accelerating Impact Together“ und konzentrierte sich auf die Themen Führung, die Notwendigkeit sinnhafter Unternehmensziele, Bildung, Technologie und Innovation sowie auf Beispiele dafür, wie Unternehmen Technologien nutzen, um die Biodiversität zu schützen, die Ernährungssicherheit zu verbessern und die soziale Gerechtigkeit zu fördern.

Die Veranstaltung versammelte Vertreter aus Unternehmen, die zusammen vier Milliarden Menschen ernähren und zwei Milliarden Menschen bewegen. Führende Akademiker, Wirtschaftsführer, Unternehmer und Innovatoren legten den Teilnehmern dar, wie Unternehmen den globalen Herausforderungen von heute am besten begegnen können.

In seiner Eröffnungsrede sagte Stefan Scheiber, CEO der Bühler Group, vor den Gästen aus der Lebensmittel-, Futtermittel- und Mobilitätsbranche, dass trotz der zahlreichen Hindernisse, mit denen sich die Unternehmen in letzter Zeit konfrontiert sähen, die Beispiele aus der Impfstoffforschung, die Fortschritte bei der Digitalisierung und der Entwicklung der Kommunikation im großen Maßstab während des Lockdowns gezeigt hätten, dass die Wirtschaft in der Lage sei, globale Herausforderungen zu meistern: „Wir haben die Kraft von Wissenschaft und Innovation erlebt, wenn Branchen in einem neuen Maßstab zusammenarbeiten. In unseren Branchen – Lebensmittel, Tiernahrung und Mobilität – war die Innovationsrate noch nie so hoch wie heute. Dies hat Auswirkungen, denn wir brauchen neue Technologien und eine umfassende Zusammenarbeit, um neue Herausforderungen zu bewältigen und gleichzeitig die Zukunft unserer Unternehmen auf verantwortungsvolle Weise zu sichern. Wir brauchen Technologien, wir brauchen Zusammenarbeit und verantwortungsvolle Führung, um die Zukunft zu gestalten.“

Satya Nadella, CEO von Microsoft, sprach in einer Sitzung darüber, wie notwendig gute Unternehmensführung sei, um den Klimawandel einzudämmen. Er erläuterte, dass sich Führungsqualitäten in unsicheren Zeiten auf drei Schlüsseleigenschaften reduzieren lassen. Er erklärte den Delegierten, dass er bei der Beurteilung künftiger Führungskräfte bei Microsoft auf deren Fähigkeit achte, Energie zu erzeugen, unter Zwängen Ergebnisse zu liefern und Klarheit zu schaffen, wo es keine gebe: „Wir leben in einer komplexen, unsicheren Welt, und es wird immer Unklarheiten in unserer Arbeit geben. Wahre Führungspersönlichkeiten schaffen immer Klarheit und treffen Entscheidungen, auch in unsicheren Zeiten.“

Der Hauptreferent Christian Klein, CEO von SAP, dem deutschen multinationalen Softwareunternehmen mit über 400.000 Kunden weltweit, sprach in derselben Sitzung darüber, wie notwendig es sei, dass Führungskräfte ihre Branche und ihr Geschäft gründlich verstehen müssten – besonders, wenn es um die Komplexität der Lieferketten gehe. „Wir alle tauschen in den sozialen Medien ständig Daten aus, doch wie gut verstehen wir unsere Lieferketten, wenn es um Unternehmen geht? Ich bin überzeugt, dass wir hier zusammenspannen müssen, um Daten auszutauschen und Materialflüsse zu verfolgen“, betonte der SAP-Chef. „Durchgängige Rückverfolgbarkeit bedeutet, dass man darüber nachdenken kann, wie man die Nachfrage in Echtzeit messen und den Bestand bis hin zum Rohstoff anpassen kann.“ Er fügte hinzu, dass nur wenn die Lieferketten vollständig verstanden würden, es möglich sei, die Standards etwa bei Menschenrechten zu verbessern und Scope-3-Emissionen angemessen zu berücksichtigen.

Die Teilnehmer hörten auch von mehreren Start-ups, die Nachhaltigkeit durch Hightech-Fortschritte in der zellulären Landwirtschaft, der Satellitenüberwachung von Wiederherstellungsprojekten sowie der Kohlenstoffabscheidung vorantreiben. Einen historischen Moment bot Stephanie Michelsen, Mitbegründerin und Co-CEO von Jellatech, einem Spitzentechnologieunternehmen, das tierfreies Collagen und Gelatine im Labor herstellt: Anlässlich der Networking Days präsentierte sie die erste Probe nachhaltig erzeugten tierfreien Collagens, die jemals außerhalb eines Labors zu sehen war.

Der Markt für Collagen und Gelatine, die als Schlüsselzutaten für die pharmazeutische und biomedizinische Industrie sowie für die Lebensmittelbranche dienen, hat ein jährliches Volumen von 8,4 Mrd. USD und ist derzeit ausschließlich auf tierische Nebenprodukte angewiesen. Unter großem Beifall erklärte Stephanie Michelsen den Delegierten, dass die zelluläre Landwirtschaft das Potenzial habe, alle Umweltschäden zu beseitigen, die durch die Viehzucht entstünden: „Collagen und Gelatine sind für uns nur der Ausgangspunkt. Es gibt so viele andere spannende Proteine von Tieren und aus der Natur, die wir jetzt im Labor züchten können.“

Clara Rowe, Geschäftsführerin von Restor, einem gemeinnützigen Start-up, das mit Hilfe von Satellitenbildern weltweit Renaturierungsprojekte überwacht, wies auf drei Statistiken hin, die das Klimapotenzial der Renaturierung verdeutlichen: „Allein die Wiederherstellung von Wäldern kann schätzungsweise bis zu 60 Prozent des heute zu erwartenden Artensterbens verhindern, die Ernährungssicherheit für über eine Milliarde Menschen weltweit verbessern und etwa 299 Gigatonnen Kohlenstoff binden. Das sind etwa 30 Prozent des Kohlenstoffs, der sich seit der industriellen Revolution in der Atmosphäre angesammelt hat.“

Zum Abschluss der Konferenz sagte Stefan Scheiber: „Diese beiden Tage haben gezeigt, wie groß das Potenzial ist, in so vielen wichtigen Bereichen sinnvolle Veränderungen herbeizuführen. Ich bin so ermutigt durch die zahllosen Interaktionen und den gemeinsamen Wunsch, unsere Wirkung zu beschleunigen, branchenübergreifend und auf globaler Ebene. Gemeinsam können und werden wir eine bessere, nachhaltigere und gerechtere Welt für künftige Generationen schaffen.“ Die Networking Days boten Bühler auch die Gelegenheit, eine Reihe von Joint Ventures und Partnerschaften anzukündigen, bei denen es um Industriesynergien und technologische Fortschritte zur Eindämmung des Klimawandels geht.

 

http://www.buhlergroup.com


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