sweets processing 9-10/2021

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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„Wir arbeiten an nachhaltigen und überraschenden Verpackungslösungen“

Die Van Genechten Packaging Group (VGP) ist seit 1834 ein erfahrener und zuverlässiger Partner rund um die Verpackung von Süßwaren-Spezialitäten und anderer hochwertiger Produkte. CEO Prof. Dr. Frank Ohle und CCO Marc Büttgenbach geben Auskunft über aktuelle Herausforderungen und Zukunftsperspektiven der Kartonverpackung.


sweets processing: Van Genechten Packaging ist als Partner für Verpackungslösungen nicht nur im Bereich Süßwaren in regionalen und internationalen Märkten erfolgreich. Was ist Ihr Erfolgsgeheimnis?
Prof. Dr. Frank Ohle: Unser Erfolg ist eng mit langjährigen Kundenbeziehungen verknüpft. In der Süßwarenindustrie sind neben den großen Markenartiklern viele unserer Kunden – ebenso wie wir – noch familiengeführt, blicken auf eine traditionsreiche Firmengeschichte zurück und verkörpern eigene Werte. Gleichzeitig sind diese Kunden in Bezug auf neue Konzepte besonders innovativ und experimentierfreudig. Es gilt heute mehr denn je das Erfolgsrezept, mit besonderen Verpackungslösungen bestmöglichen Shelf-Appeal zu erreichen, um im Handel aufzufallen. In diesem Markt ist nicht nur die wirtschaftliche und logistische Komponente, sondern auch das „Look-and-Feel“ sowie die Attraktivität der Verpackung wichtig – also besondere Details der Verpackungslösungen sowie hochwertige Bedruckungen und Lacke. Als Partner realisieren wir den gesamten Bereich rund um Kartonverpackungen aus einer Hand – vom Regal bis zur Zweitplatzierung.

sp: Auf welche neuen Anforderungen sollten die Kunden in Bezug auf aktuelle Trends reagieren?
Ohle: Die Verpackung spielt als Markenbotschafter eine entscheidende Rolle und sorgt im Handel für den Kaufimpuls. Neue Trends umfassen Nachhaltigkeitsaspekte, überraschende Details, besondere Veredelungen, kurzfristige Promotion-Verpackungen und neue POS-Lösungen. Mit unserem Fachwissen im Bereich Materialien und der kundenspezifischen Abpack- und Supply-Chain-Prozesse können wir wichtige Impulse für das Neu-Denken von Verpackungslösungen geben. Wir unterstützen neue und wirtschaftlich sinnvolle Konzepte, mit denen sich Süßwaren-Spezialitäten und hochwertige Pralinenverpackungen im Regal oder am POS abheben.

sp: Welche neuen Standards für Kartonverpackungen konnten Sie schon gemeinsam mit ihren Kunden setzen?
Ohle: Ein umwälzendes Thema ist der Trend zu mehr Nachhaltigkeit. Verpackungen aus Karton und Papier, einem sowohl nachhaltigen als auch mehrfach recycelbaren Rohstoff, werden immer mehr nachgefragt. Dabei übernimmt Kunststoff nach wie vor eine Funktionalität, die Papier allein noch nicht bieten kann, wie etwa bei den von uns mitentwickelten Verpackungskonzepten FlatSkin oder FlatMap.
Marc Büttgenbach: Die Neuentwicklung von Süßwarenkonzepten wird im Innovationszentrum in Riga/Lettland sehr erfolgreich vorangetrieben. Dort arbeitet man gerade an weiteren Neuerungen für nachhaltige und gleichzeitig überraschende Verpackungslösungen. Das große Thema ist dabei das Ersetzen von weniger nachhaltigen Materialien durch papierbasierte Lösungen, zum Beispiel die Entwicklung von Konzepten mit Papierbasierten Fenstern, um damit neben der Imagewirkung auf die Konsumenten die Kreislaufwirtschaft aktiv zu unterstützen.

sp: In welchen weiteren Bereichen finden Weiterentwicklungen der Verpackungskonzepte statt?
Büttgenbach: Längst mehr als ein Trend sind handelsfreundliche Verpackungen in Form einer Mischung aus Transport- und Display-Verpackung. Neue Konzepte bieten optimalen Schutz und weitere Vorteile, etwa die einfache Handhabung oder schnelle Auffüllbarkeit. Wir treiben die Entwicklung dieser Shelf-Ready-Packaging-Konzepte voran und wollen hier unsere große Stärke einbringen: Kreativität in Verbindung mit Machbarkeit für neuartige und aufmerksamkeitsstarke Lösungen.

sp: Können Sie Beispiele kreativer Verpackungslösungen nennen, für die eine besondere Entwicklungsleistung von Kunden angefragt wurde? Sie wurden gerade mit „Carton of the Year 2020“ ausgezeichnet.
Büttgenbach: Die Auszeichnung „Carton of the Year 2020“ ging an unsere Kartonverpackung für Roku Gin, die wir in unserem Innovationszentrum in Riga in enger Zusammenarbeit mit dem Marketingspezialisten InnerWorkings, inzwischen Teil von HH Global Group, für den japanischen Kunden Beam Suntory entwickelt haben. Die Schachtel ist vollständig aus Karton gefertigt. Beim Sichtfenster entfällt die transparente Folie – es ist offen. Auch das Innenleben der Schachtel besteht ausschließlich aus Papier. Zusätzlich zu diesem Konzept haben wir 2020 auch für den estnischen Süßwarenhersteller Kalev für den Relaunch der Estland-Kollektion mit „Eesti“ wieder ein preisgekröntes neues Konzept erfolgreich erarbeitet. Für die Weiterentwicklung des Designs gewannen wir den ersten Preis in der Kategorie Süßwaren des LatviaStar Award. Ein weiteres, wie wir finden, gelungenes Beispiel für Kreativität ist das „Weihnachtsdorf“ – ein Adventskalender in Form eines Dorfes aus Kartonschachteln, die sogar beleuchtet waren. Dieser wurde vom Handel sehr positiv aufgenommen und war früh ausverkauft. Derartige Lösungen sind auch für Süßwaren-Hersteller – angepasst an die wirtschaftlichen Rahmendaten – umsetzbar.

sp: Welche Entwicklungen beobachten Sie darüber hinaus im Verpackungssegment?
Ohle: Kunden wünschen zunehmend eine Individualisierung von Verpackungen und vermehrt kurzfristige Promotions. Mittels Digitaldrucktechnik, wie wir sie anbieten, sowie einer hohen Realisierungskompetenz lassen sich derartige Kundenwünsche zügig und effizient umsetzen. Der Prozess dahinter bestimmt den Erfolg – nicht der Maschinenpark.
Büttgenbach: Im Zusammenhang mit der weltweiten Pandemie ist zudem die Sicherheit ein Aspekt, der weiter an Bedeutung gewonnen hat. Wir haben darauf mit der Einführung von Lock 3 reagiert, einem patentierten antimikrobiellen Dispersionslack, der Bakterien, Viren, Pilze und Sporen langfristig abtötet (siehe Kasten).

 

http://www.vangenechten.com


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