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  13.07.2023 | International, Packaging, Verband

Chocosuisse: „mangelhafter Entwurf“ für EU-Verpackungsrichtlinie

Der Vorschlag der EU-Kommission für eine Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle ist in der EU zu einem umstrittenen Dossier geworden – so die Aussage des Schweizer Branchenverbands Chocosuisse. Als Ziel soll die EU-Verordnung vom November 2022 im Rahmen des EU Green Deal den Übergang zur Kreislaufwirtschaft unterstützen und für alle Verpackungen über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg gelten.

Unter anderem wird eine EU-weite Harmonisierung der Kennzeichnung von Entsorgungshinweisen angestrebt. Laut dem Vorschlag wären marketingbedingte Verpackungskomponenten nicht mehr zulässig. Dies, so kritisiert chocosuisse, ist einer der grundsätzlichsten Mängel der Vorlage. Schließlich sei die Präsentation der Ware eine der Schlüsselfunktionen einer Verpackung. „Mit dem Vorschlag der EU-Kommission drohen eine Standardisierung von Verpackungen und Erschwernisse für Verpackungen von saisonalen Produkten, Geschenken etc.“, heißt es weiter.

Auch unnötige Leerräume seien der EU-Kommission ein Dorn im Auge. Verpackungen müssen aber – insbesondere im Lebensmittelbereich – auch die Sicherheit und die Qualität berücksichtigen, führt der Verband ergänzend aus. „In bestimmten Fällen sind aufgrund der Eigenschaften des Lebensmittels, z. B. Feuchtigkeit und Textur, Leerräume erforderlich, um es intakt und sicher zu halten. Zur Verhinderung von Food Waste haben Verpackungen auch wichtige Barriere- und Schutzfunktionen“, lautet die Argumentation.

Die von der Verordnung geforderte Konformitätserklärung und deren Archivierung zögen schließlich einen unverhältnismäßig hohen Administrativaufwand nach sich. Wegen diesen Mängeln hätten auch der europäische Verband CAOBISCO und der BDSI bei den zuständigen EU-Stellen interveniert.

chocosuisse.ch