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  24.01.2023 | Industrie

Exportgeschäft bleibt wichtiges Standbein der deutschen Süßwarenindustrie

Die deutschen Süßwarenhersteller haben die Produktionsmenge im Jahr 2022 um 2,8 Prozent auf mehr als 4 Mio. Tonnen gesteigert – bei einem wertmäßigen Plus von 6,5 Prozent auf rund 14 Mrd. Euro.  

Dies meldete der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie e. V. (BDSI) auf der heutigen Pressekonferenz und beruft sich dabei auf Schätzungen, denen die amtlichen Zahlen des Statistischen Bundesamts und die Marktdaten der Marktforschungsinstitute zugrunde liegen.

Wie der BDSI weiter berichtet, resultiert der Anstieg der Produktion einzig aus dem Exportgeschäft, das für die deutsche Süßwarenindustrie immer wichtiger wird. Trotz globaler Lieferkettenprobleme und Unwägbarkeiten im Welthandel, bedingt durch die vielfältigen Krisen, wurden im Vorjahr 2,5 Mio. Tonnen Süßwaren und Knabberartikel exportiert. Dies bedeutet einen Zuwachs von 4,0 Prozent im Vergleich zu 2021. Der Exportwert stieg um 11,5 Prozent auf rund 10,3 Mrd. Euro. Die deutschen Süßwarenhersteller erzielten damit 67 Prozent ihres Umsatzes im Ausland.

Bei einer Importmenge in Höhe von 1,6 Mio. Tonnen (- 4,0 %) und im Wert von 6,1 Mrd. Euro (+ 2,8 %) stagnierte das Inlandsangebot mit insgesamt 2,66 Mio. Tonnen (- 1,8 %) und 9,0 Mrd. Euro (+ 0,2 %). Angesichts des rückläufigen Inlandsmarkts und der hohen Konzentration im deutschen LEH komme gerade dem Export von Süßwaren eine wachsende Bedeutung für das wirtschaftliche Überleben der Unternehmen und den Erhalt der einzigartigen mittelständischen Struktur zu, so der BDSI.

Die statistische Datenlage verstellt indes laut BDSI den Blick auf die gesamtwirtschaftlich sehr angespannte Situation in der Branche. Im vergangenen Jahr erlebten die mehr als 200 Unternehmen der deutschen Süßwarenindustrie nämlich eine seit dem Zweiten Weltkrieg noch nie dagewesene Spirale an Kostensteigerungen und teilweise massiven Problemen und Ausfällen in internationalen Lieferketten. Diese Belastungen seien in dieser Form bislang einmalig, betonte Bastian ­Fassin, der Vorsitzende des BDSI, der sehr eindringlich auf den Handlungsbedarf hinwies.

„Wir als mittelständische Branche fordern, dass sich die Bundesregierung und auch die Europäische Union den großen und existenziellen Herausforderungen annehmen, statt sich im bürokratischen Klein-Klein zu verlieren“, sagte der Verbandschef. „Wir benötigen dringend Lösungen für eine wettbewerbsfähige und stabile Energieversorgung, eine Öffnung zur Bekämpfung des fortschreitenden Arbeitskräftemangels und eine funktionierende Infrastruktur im Bereich Verkehr und Digitalisierung. Stattdessen werden die Unternehmen mit einer Flut an nationalen und europäischen Gesetzen belastet, die zudem meist auch noch praxisfern und äußerst bürokratisch sind. Bei einem Weiter-so droht eine Marktbereinigung zulasten kleinerer und mittelständischer Unternehmen.“

bdsi.de