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  07.08.2020 | Industrie, Verband

Exportgeschäft der deutschen Süßwarenindustrie verschlechtert sich deutlich

Das Exportgeschäft der mittelständisch geprägten deutschen Süßwarenindustrie hat sich im ersten Halbjahr 2020 aufgrund der Coronavirus-Krise gegenüber dem Vorjahr dramatisch verschlechtert. 67 Prozent der Unternehmen verzeichneten ein schlechteres Exportgeschäft als im ersten Halbjahr 2019. Für das zweite Halbjahr 2020 erwarten sogar 69 Prozent der Unternehmen der deutschen Süßwarenindustrie ein schwächeres Exportgeschäft als ein Jahr zuvor. Besonders pessimistisch sind die Aussichten für eine schnelle Erholung des transatlantischen Handels und des Exportgeschäfts nach Südostasien. Dies sind die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage des Bundesverbands der Deutschen Süßwarenindustrie e. V. (BDSI) unter seinen Mitgliedern zur Konjunkturentwicklung im ersten Halbjahr 2020.

Aber auch das Geschäft im Inland stellte viele Hersteller von Süßwaren, Knabberartikeln und Speiseeis vor erhebliche Herausforderungen. Insgesamt 56 Prozent der Unternehmen meldeten laut BDSI im ersten Halbjahr 2020 Umsatzrückgänge. Die Hersteller erwarten zudem im zweiten Halbjahr 2020 in wichtigen Vertriebskanälen wie Kauf- und Warenhäuser, an Bahnhöfen, auf Flughäfen, in Süßwarenfachgeschäften sowie in Freizeiteinrichtungen, Kinos und auf Volksfesten keine schnelle Erholung. 64 Prozent der Hersteller schätzen die aktuellen Geschäftsaussichten schwieriger ein als im Vorjahr.

62 Prozent der Unternehmen verzeichnen im ersten Halbjahr 2020 einen Rückgang der Auftragslage, für das zweite Halbjahr 2020 erwarten immer noch 51 Prozent eine schlechtere Auftragslage als ein Jahr zuvor. Die Umfrage hat zudem ergeben, dass die Unternehmen durch die Corona-Pandemie bedingte Kostensteigerungen zu bewältigen haben, vor allem durch hohe Fehlzeiten von Mitarbeitern, die Implementierung von Abstandsregelungen und zusätzliche Hygienevorschriften in der Produktion, die schwierigere Beschaffung von Rohstoffen sowie eine sich verschlechternde Zahlungsmoral von Kunden.

Zu den besonderen Herausforderungen nannten die Unternehmen insbesondere Unsicherheiten im Personalmanagement und in der Produktionsplanung. Nach Auffassung des BDSI muss der konsequenten Stärkung der heimischen Wirtschaft und der Sicherung der Liquidität in den Unternehmen oberste Priorität der Politik eingeräumt werden, um Arbeitsplätze und Investitionen am Standort Deutschland zu sichern.

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